
Die Alpspitze im Winter über die Ferrata hatte ich ich schon mehrmals versucht und musste entweder aufgrund der Schneebedingungen, des Wetter oder der Zeit abbrechen. Am Sonntag den 04.02.2024 startete ich zum 4ten Mal nach Garmisch mit den Ziel die Winterbegehung der Alpspitze zu machen. Die Tour sollte wie bei den ersten drei Versuchen wieder unten in Garmisch starten ohne Seilbahnunterstützung.
Morgens um 04:30 Uhr klingelte der Wecker und ich machte mich fertig. Um 5 Uhr fuhr ich dann los Richtung Garmisch, auf den Weg Höhe Wolfratshausen sammelte ich noch einen Bekannten ein. Dann ging es auf nach Garmisch Partenkirchen. Gegen 06:30 Uhr erreichten wir Garmisch und parkten das Auto in der Nähe vom Eisstadion in Garmisch.
Wir machten uns dann fertig und ich packte mein Splitboard an meinen Rucksack. Nach einer kurzen Überprüfung, ob wir alles dabei hatten, ging es dann erstmal zu Fuss Richtung Hausbergbahn Talstation. Dort schnallten ich mir dann mein Splitboard natürlich als „Skiversion“ zum aufgehen an die Füsse.
Den ersten km ging es am Rand der Piste bzw auf der DAV Aufstiegsspur aufwärts. Dann ging die DAV Aufstiegsspur nach rechts weiter und die Piste nach links auf. Wir überlegten kurz, da noch kein Skibetrieb war, ob wir der Piste aufwärts gehen. So hatten wir vorher gelesen, das die DAV Aufstiegsspur im unteren Teil wegen Schneemangel nicht mehr gut ist.
Die Spur sah aber am Anfang noch gut aus. So folgten wir der Spur. Es kamen aber dann immer
mehr eisige und braune Stellen. Kurz vor Tonis Hütte, wo es dann auch noch steil aufging war der Weg sehr eisig und matschig. Sowohl ich als auch mein Begleiter legten uns hin und sahen danach aus a bissal aus wie durch den Matsch gezogen.
Dann ging es ab Tonis Hütte erstmal zu Fuss weiter mit den Brett am Rucksack. Nach einigen hundert Meter konnten wir dann die Bretter wieder unter die Füsse schnallen und aufwärts gehen mit den Brettern. Nach einigen 100m wurde es dann sehr eisig und wir schnallten die Harscheisen ans Brett. Am Hausberg oben konnten wir die Harscheisen wieder einpacken.
Gegen 12 Uhr kam ich am Osterfelderkopf schon ziemlich kaputt an. Das letzte halbe Jahr habe ich für meine Verhältnisse wenig größere Touren gemacht und war zu dem noch leicht erkältet. Im Nachhinein wäre es hier sinnig gewesen, zu sagen es war eine schöne Tour bis hier hin und wir fahren wieder ab und die Winterbegehung der Alpspitze ist mal wieder verschoben.
Wenn da nicht der liebe Ehrgeiz gewesen wäre. So gab es am Osterfelderkopf erstmal nen Gebäck, Kaffee und Cola. Danach rüstete ich um von Snowboardschuhe um auf Wanderschuhe und Steigeisen. Leider passen meine Steigeisen nicht an meine Splitboardschuhe. So das ich mit 2 Paar Schuhen unterwegs waren.
Dann nachdem wir umgerüstet hatten ging es dann Richtung Ferrata weiter. Am Anfang der Alpspitze Ferrata sind die meisten Seile unter Schnee und man geht einen anderen Weg als im Sommer auf. Es geht hier steil eine Rinne rauf und dann iwann nach links rüber. Nach einigen 100 hm kommt man dann in den „mittleren Teil“ der Ferrata. Wir packten dann ab hier unsere Stöcke weg und packten die Eispickel aus.
Am Anfang lagen viele Seile frei, je weiter es hochging um so öfter gab es Passagen, wo die Seile unter den Schnee begraben lagen. Hier arbeiteten wir uns dann mit Steigeisen und Eispickel nach oben. Der
Schnee hat eine gute Konsistenz. So das Eispickel und Steigeisen gut im Schnee halt fanden. Wir hatten beim Aufstieg Sturm mit Windgeschwindigkeit in Spitzen von bis zu 100 km /h. Mit den Brettern am
Rucksack und der breiten Angriffsfläche war dieser nicht zu unterschätzen.
Gegen 15:30 Uhr erreichten wir dann den oberen Bereich, wo es dann rüber ging an die Aufstiegsseite die Richtung Höllental liegt. Hier ging es am Anfang am Seil, dann ging es weiter im Schnee seitlich steil aufwärts. Hier lagen aber oft Seile frei. Die oberen Seile hatte wenige Tage zuvor die Jungs von via ferrata freigelegt. Dann ging es um die Ecke in die Abschlussrinne kurz vorm Kreuz. Hier lagen alle Seile frei und wir erreichten gegen 16:15 Uhr den Gipfel der Alpspitze.
Aufgrund der späten Uhrzeit hieß es nun schnell umbauen/umziehen. Da ich Schuhe wechseln musste und das Brett umbauen muss hieß in dem Fall schnell leider so 20 Minuten. Dann gegen 16:45 Uhr waren wir abfahrbereit. Wir wollten die Ostflanke abfahren. Am Anfang war es sehr gut zu fahren.
Danach ging es in sehr steiles felsdurchgesetzten Gelände. Ich kann gut boarden, aber hier bekam ich Probleme. Es lag wahrscheinlich an einer Mischung aus Kanten des Boards nicht so gut gewesen, Erschöpfung und der einsetzenden Dämmerung. Ich packte dann irgendwann meinen Pickel aus und
arbeitete mich mit den Eispickel und Splitboard an den Füssen Richtung Oberkar. Leider war ich mit den Rücken zum Hang und konnte mich aufgrund des vollen Rücksacks im Steilgelände nicht drehen.
Dann wurde das Gelände langsam etwas weniger steil und ich konnte ins Oberkar einfahren. Es ging mit den Board dann Richtung Bernadeinlift, unterwegs schaltete ich dann meine Stirnlampe ein. So wurde es langsam aber sicher immer dunkler. Auf den Weg zum Bernadeinlift hatte ich mich leider einmal kurz
verfahren. Ich kam gegen 19 Uhr unten am Bernadeinlift an, der natürlich schon aus war. Ich überlegte kurz wie ich nun weitergehe. Im Nachhinein hätte der Bernadeinsteig wohl am meisten Sinn gemacht, dann hätte ich wohl nur noch so 126hm und 2,5km zum Kreuzeck gehabt.
Ich entschied mich aber neben der Piste herzugehen. Neben der Piste, weil die Bernadeinpiste zwischendrin steil ist und es eine Uhrzeit ist, wo die Pistenraupen schon am arbeiten sind und mir klar war das diese hier sehr wahrscheinlich am Seil hängen werden.
Die ersten Meter gingen entspannt aufwärts, dann ging es aber steil aufwärts. Es ging bei mir nur noch langsam aufwärts, weil ich die Strapazen des Tages mehr und mehr spürte. Es war schon ein langer Tag gewesen.
Ich hörte dann beim Aufstieg eine Pistenraupe und ging noch ein bißchen weiter am Rand. Als die Pistenraupe auf meiner Höhe war, winkte ich den Fahrer, zum Glück hatte ich auch eine gute Stirnlampe dabei. Er machte die Türe von der Pistenraupe auf und ich fragte ihn, mich ob er mich mitnehmen könnte, ich bin ziemlich durch. Er hat mich dann bis nach oben zum Anfang der Bernadeinpiste mitgenommen. Zum Glück, denn die Piste war noch sehr lang und es waren noch rund 300hm mit eisigen Stellen zwischendrin. Das wäre noch ein langer Weg gewesen. Vielen Dank nochmal fürs mit hochnehmen.
Ich hatte von ihn erfahren, das eine Abfahrt ins Tal schwierig werden könnte. Da die Pisten am Kreuzeck und Hausberg präpariert werden und die Pistenraupen an einigen Stellen da am Seil hängen. Im Gedanken war ich schon bei einen möglichen Abstieg zu Fuss über den Wanderweg.
Dann schnallte ich mir oben mein Board erstmal an und fuhr über die Hochalm rüber weiter zu meinen Begleiter der an der Kreuzalm wartete. Ich erfuhr von ihm, das der Wirt der Kreuzalm bei den Bergbahnen angerufen hatte und die Pisten am Hausberg schon fertig sind und wir darüber noch abfahren könnten. Wir fuhren dann über einen Zieher Richtung Hausberg. Dann ging es über die Pisten am Hausberg ab ins Tal mit einen schönen Ausblick aufs wunderschöne abendliche Garmisch Partenkirchen.
Gegen 21:30 Uhr erreichten wir das Auto und machten uns auf den Weg heim. Um 23 Uhr schloss ich meine Wohnungstür auf und fiel erschöpft ins Bett.
Resümee der Tour:
Die Tour verlief anders als geplant und wird mir lange in Erinnerung bleiben. Die Ausrüstung die wir dabei hatten war passend für die Tour, meine Fitness zu den Zeitpunkt leider nicht so ganz. Passiert mir selten, ist in den Fall aber leider mal passiert. Die Alpspitze wird mich diesen Winter wahrscheinlich nochmal sehen, aber dann in paar Wochen in einen deutlich fitteren Zustand.
Die Tour ist wenn man von Garmisch aus geht eine winterliche Tour mit um die 2000hm. Die Alpspitze ist im Sommer ein leichter Klettersteig, aber im Winter eine sehr anspruchsvolle Wintertour und sollte nicht unterschätzt werden. Diese Tour sollte man nicht ohne Steigeisen und Eispickel machen und auch Erfahrung im Umgang mit diesen haben.
Ausrüstung bei der Tour hatte ich dabei:
-> Splitboard
-> Stöcke
-> Snowboardschuhe
-> Wanderschuhe
-> Steigeisen
-> Eispickel
-> Klettergurt
-> Biwaksack
-> Handschuhe, Winterjacke, Winterhose
-> gute Stirnlampe
-> Wir hatten auch ein 30 m Seil, das wir zwar nicht gebraucht haben, aber war
gut es dabei zu haben




















Hammer, mach weiter so!